Das älteste und stärkste Gefühl ist Angst, die älteste und stärkste Form der Angst, ist die Angst vor dem Unbekannten.
– H. P. Lovecraft
Die Literatur der Angst
Herzlichen willkommen zur ersten Episode unserer Themenreihe rund um Horror im Rollenspiel. In dieser Episode beschäftigen wir uns mit Gedanken die man sich vor dem Spielabend einer Horror-Runde macht. Was kann ich an Grusel erzeugen, welche Genre gibt es und gibt es Grenzen für die Spielrunde? Wir wünschen ein schauriges Vergnügen beim zuhören!
Links zur Episode
- Episode 16 – Schmeiß den Teller an die Wand oder Horror á la John Tynes
- Episode 32 – Es ist nicht tot was ewig liegt…
- Episode 45 – Dread
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Oje. Erstmal: Das ihr dieses Thema aufgreift ist eine sehr gute Idee, wenn da nicht das Wörtchen „aber“ jetzt käme.
Prinzipiel wirkt eure Gesprächsführung ein wenig unegelenkt und sehr, sehr schwammig gehalten. Ihr hättet wesentlich konkreter und stärker in der Definitions-Findung erstmal bleiben sollen, so wirkte das Ganze erstmal so, als wüsstet ihr nur so halb, worauf ihr eigentlich hinauswolltet.
Bevor ich jetzt selbst mich nur zu sehr ins Geschwafel verliere, versuche ich selbst mal eine etwas geordnetere Definition schriftlich zu hinterlassen. (Das meiste bezieht sich dabei aber auf ein Video, das ich letztes Jahr im Rahmen des Vlogtaculums auf Youtube hochgeladen habe.)
Richtig ist, dass das Horror-Genre sich über den emotionalen Aspekt definiert.
Aber: Echter Horror ist nicht einfach nur Angst. Hierbei geht es viel mehr um das Element der Todesangst, die einen dann erfasst, wenn einem Buchstäblich jegliche innere Sicherheit vollständig und auf existentieller Ebene unter den Füßen weggezogen wird. (Und ich definiere hier nicht den Superlativ von Horror, sondern Horror an sich ist ein Superlativ.)
Von daher kann man Horror selbst natürlich nicht am Spieltisch erzeugen, sondern nur einen maximalen Stimmungsvollen Effekt an Beunruhigung, der vielleicht leicht über das Gefühl des Grusels hinausgeht. (Die Beste Variante, um irgendwo in die Nähe zu kommen ist vermutlich tatsächlich das reine Streßpotential, das Dread mit seinem Jenga-Turm auslöst.)
Von sind die Spieler hier am meisten gefragt, was eine Haltung des „so tun als ob“ anbelangt. (Man projeziert sich also Method-Actor-Mäßig in die Rolle seines eigenen Charakters hinein und versucht aus der eigenen Vorstellung heraus abzuleiten, wie die entsprechende Figur jetzt letzten Endes dann in der entsprechenden Situation verhalten könnte.)
Dementsprechend sind solche Hilfsmittel wie die von euch beschriebenen Jump-Scares des „auf die Tischplatte hauens“ auch nur so Semi-Funktional.
Und bevor das hier noch zu sehr in Kritik ausartet: Ich bin wirklich gespannt, was ihr weiter aus dieser Reihe machen wollt. Dieser Kommentar soll euch definitiv nicht als unfähig darstellen, aber das sind halt für mich als Horror-Fan der sich selbst mit der Thematik schon eine Weile auseinandersetzt halt ein paar Punkte gewesen, die mir zu unpräzise rüberkamen.
Hallo!
Ihr hattet ja nach einer zu harten Situation an einem Abend gefragt. Ich spiele gerade auf meinem Youtube Channel den „Teufelspakt“ von Pegasus in Cthulhu.
Ich habe mir natürlich auch vorher genau angehört, was die anderen nicht mögen und so weiter, und dennoch ist es in einer Situation sehr eskalliert.
Nicht weil die Spieler so Angst hatten, sondern weil eine meiner Spielerinnen so krass in ihr Methodacting eingestiegen ist. Die Spielerin hatte in einer Situation geschauspielert, dass Sie mega panisch versucht, die Polizei auf eine falsche spur zu locken und hat da halt total heftig geatmet und hat dann irgendwann wirklich im echten Leben angefangen zu hyperventilieren und hat sich beinahe ausgeknockt.
Das war schon ein schwerer Moment, weil es halt über das Methodacting erstmal gar nicht aufgefallen war, und wir Ihr auch nicht helfen konnten, weil es eine Onlinesession war.